Neu­stadt, 16. April 2020: Inter­view mit Andre­as Haf­fa, Lei­ter der Ent­wick­lungs­ab­tei­lung bei SOFTTECH.

Herr Haf­fa, was zeich­net Soft­ware aus Ihrem Haus aus?
„Wir haben viel Erfah­rung, denn seit 35 Jah­ren kommt Soft­ware für die Bau­bran­che aus unse­rem Haus. Außer­dem arbei­ten bei uns Archi­tek­ten und Bau­in­ge­nieu­re, die sich mit Arbeits­ab­läu­fen in den Büros aus­ken­nen. In Kom­bi­na­ti­on mit inno­va­ti­ven Ent­wick­lun­gen zeich­net das unse­re Soft­ware aus. Uns ist bewusst, dass die BIM-Metho­de für Vie­le aus der Bran­che eine Her­aus­for­de­rung dar­stellt. Mit Soft­ware-Lösun­gen wie AVANTI zei­gen wir, wie die Metho­de prak­tisch umsetz­bar ist und wel­che posi­ti­ven Effek­te BIM hat.“

Kön­nen Sie uns ein Bei­spiel dazu nennen?
„Neh­men wir das The­ma Kos­ten­er­mitt­lung im AVA-Bereich. Hier ist es in der Pra­xis häu­fig so, dass für neue Pro­jek­te die Kos­ten­kenn­wer­te aus zuletzt bear­bei­te­ten Pro­jek­ten als Grund­la­ge genom­men wer­den. Aus­schrei­ben­de kopie­ren ein ähn­li­ches Bau­teil, zum Bei­spiel eine Mau­er­werks­wand, mit allen Teil­leis­tun­gen von einem alten in ein neu­es Leis­tungs­ver­zeich­nis – inklu­si­ve der damals ange­nom­me­nen Prei­se. Aus den dar­auf­fol­gen­den Bie­ter­rück­läu­fen erstel­len sie einen Preis­spie­gel, bewer­ten die Ange­bo­te und ver­glei­chen die Markt­prei­se mit den ange­nom­me­nen Kos­ten­kenn­wer­ten. Lei­der ist es dann so, dass auf die­se Wei­se gewon­ne­ne Preis­in­for­ma­tio­nen nicht den Weg in neue Pro­jek­te fin­den. Wich­ti­ges Wis­sen für die nächs­te Kos­ten­er­mitt­lung geht also verloren.“

Wie wür­de ein opti­ma­ler AVA-Pro­zess aussehen?
„In einem Pro­zess, den wir als Wis­sens­kreis­lauf bezeich­nen, lesen unse­re AVANTI Anwen­der zuerst ein Gebäu­de­mo­dell aus einer CAD-Soft­ware ein. Das Modell kann aus SPIRIT und Revit® direkt nach AVANTI über­nom­men wer­den. Über die IFC-Schnitt­stel­le ist das aus allen ande­ren BIM CAD-Lösun­gen mög­lich, ins­be­son­de­re aus ARCHICAD® funk­tio­niert das opti­mal. Im nächs­ten Schritt ver­knüp­fen die Nut­zer das Men­gen­mo­dell mit den ent­spre­chen­den Bau­tei­len in AVANTI, inklu­si­ve aller Teil­leis­tun­gen. Dar­aus lei­ten sie dann ihre Leis­tungs­ver­zeich­nis­se ab. Im Rah­men der Aus­schrei­bung kom­men die Ange­bots­prei­se von den Bie­tern zurück und kön­nen archi­viert wer­den. Und genau das ist der Punkt! Gespei­cher­tes Fach­wis­sen in Form von aktu­el­len Kos­ten­kenn­wer­ten lässt sich so für jede neue Aus­schrei­bung abrufen.“

Wo wird die­ses Fach­wis­sen gespeichert?
„Wir spre­chen von einer Wis­sens­da­ten­bank oder auch den Stamm­ka­ta­lo­gen, die jedes Archi­tek­tur- oder Inge­nieur­bü­ro hat. Ana­log gese­hen sind das die Akten­ord­ner mit den Pro­jek­ten der ver­gan­ge­nen Jah­re. Aus digi­ta­ler Sicht sind es die Kata­log­bau­tei­le inner­halb von AVANTI.“

AVANTI 2020 ist seit Mit­te April ver­füg­bar. Gibt es Neue­run­gen, die sich zum Bei­spiel auf die Kata­log­bau­tei­le beziehen?
„Ja, auf jeden Fall! Neben vie­len ande­ren Neue­run­gen im Pro­gramm haben wir in AVANTI 2020 den Pro­zess zum Auf­bau eige­ner BIM-Biblio­the­ken opti­miert, denn vor­be­rei­te­te Struk­tu­ren machen es Anwen­dern leicht, eige­ne Bau­teil­ka­ta­lo­ge zu erstel­len. Die Glie­de­rung kön­nen sie spä­ter in Leis­tungs­ver­zeich­nis­se über­füh­ren. Außer­dem las­sen sich Teil­leis­tun­gen, wie bei­spiels­wei­se Scha­lung, Beweh­rung und Beton für ein Strei­fen­fun­da­ment, inklu­si­ve aller Berech­nungs­an­sät­ze und Aus­schrei­bungs­tex­te zen­tral in der Wis­sens­da­ten­bank abspei­chern. So grei­fen alle im Unter­neh­men auf stan­dar­di­sier­tes Wis­sen zu.“

Was ist denn der Vor­teil die­ser Wis­sens­da­ten­bank in Bezug auf die BIM-Methode?
„Eine frü­he Kos­ten­schät­zung mit trans­pa­ren­ten Kos­ten­an­nah­men ist mög­lich. Und das ist eine wesent­li­che Her­aus­for­de­rung, die vie­le Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im BIM-Pro­zess sehen. Hin­zu kommt, dass sie Plan­än­de­run­gen direkt in AVANTI aktua­li­sie­ren kön­nen, weil die CAD- mit AVA-Bau­tei­len ver­knüpft sind. Der Wis­sens­kreis­lauf macht den BIM-Pro­zess rund, weil wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen erhal­ten blei­ben und jeder­zeit nach­voll­zieh­bar sind.“

Haben Sie bereits Erfah­rungs­wer­te, ob das von Kun­den umge­setzt wird?
„Ja, denn immer mehr Archi­tek­ten und Inge­nieu­re sind dabei, ihre inter­nen Pro­zes­se neu zu den­ken. Bei­spiels­wei­se das Büro Schick aus Karls­ru­he. Sie model­lie­ren in Revit® und ermit­telt die Kos­ten in AVANTI. Laut deren Erfah­rung ist die ein­heit­li­che Bau­teil­bi­blio­thek Grund­la­ge, um effi­zi­ent nach der BIM-Metho­de zu arbei­ten. Sie erzähl­ten uns, dass vor­ab inter­ne Abspra­chen nötig waren und es Zeit kos­te­te, die Bau­tei­le anzu­le­gen und zu ver­knüp­fen. Aber im End­ef­fekt loh­ne sich die­ser Auf­wand bei jedem wei­te­ren Pro­jekt, hat uns der Geschäfts­füh­rer Nor­bert Kri­pai­zew erklärt.“*

Womit soll­ten BIM-Neu­lin­ge starten?

„Wir raten dazu, Schritt für Schritt vor­zu­ge­hen. Am bes­ten zuerst mit aus­ge­wähl­ten Gewer­ken begin­nen, wie zum Bei­spiel den Beton- oder Mau­rer­ar­bei­ten, um dann nach und nach ande­re Berei­che hin­zu­zu­neh­men.“Infor­ma­tio­nen zu AVANTI 2020 fin­den Sie hier: https://www.softtech.de/software/avanti-grafische-ava

*Lesen Sie dazu auch den Anwen­der­be­richt über das Archi­tek­tur­bü­ro Schick: https://www.softtech.de/firma/referenzen/anwenderbericht-schick

Andre­as Haf­fa hat Bau­in­ge­nieur­we­sen mit Schwer­punkt Bau­be­trieb am KIT in Karls­ru­he stu­diert. Als Bau­in­ge­nieur hat er meh­re­re Jah­re im Bereich GU-Kal­ku­la­ti­on, AVA und Pro­jekt­ma­nage­ment gear­bei­tet. Dadurch ist er mit vie­len typi­schen Her­aus­for­de­run­gen in der Rea­li­sie­rung von Bau­pro­jek­ten ver­traut. Bei der SOFTTECH GmbH treibt er seit Janu­ar 2007 im Pro­dukt­ma­nage­ment Ent­wick­lungs­pro­zes­se vor­an. Seit 2018 ist er Lei­ter der Entwicklungsabteilung.

Andre­as Haf­fa, Lei­ter der Ent­wick­lungs­ab­tei­lung bei SOFTTECH

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