Bauch­ge­fühl statt Daten 

Digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on stellt gewerb­li­che Gebäu­de­ver­wal­tung wei­ter­hin vor gro­ße Herausforderungen

 

Mün­chen, 19. Novem­ber 2025 – Nemet­schek dTwin, die Visua­li­sie­rungs- und Opti­mie­rungs­platt­form der Nemet­schek Group für Immo­bi­li­en­be­sit­zer und ‑ver­wal­ter, woll­te über eine Umfra­ge den aktu­el­len Sta­tus bestim­men: Wie weit sind gewerb­li­che Gebäu­de­ver­wal­ter in Deutsch­land bei der Digi­ta­li­sie­rung vor­an­ge­kom­men? Das Ergeb­nis der neu­en Stu­die Rewiring Real Estate zeigt einen gro­ßen Nachholbedarf.

Für die Stu­die wur­den 452 gewerb­li­che Gebäu­de­ver­wal­ter in Unter­neh­men bis 500 Mit­ar­bei­ten­den in Deutsch­land, UK und den USA befragt. Die­se mana­gen Büro­ge­bäu­de, Ver­kaufs­flä­chen, Rechen­zen­tren, Waren­la­ger und Fabri­ken. Die Befra­gung legt eine erheb­li­che Dis­kre­panz in einer der ältes­ten Bran­chen der Welt offen: Trotz zuneh­men­der Nach­hal­tig­keits­vor­schrif­ten, rasan­tem tech­no­lo­gi­schem Fort­schritt und stei­gen­der Anfor­de­run­gen an Immo­bi­li­en­ver­wal­ter bleibt die Gewer­be­ver­wal­tung stark von manu­el­len Pro­zes­sen und Ent­schei­dun­gen nach Bauch­ge­fühl abhän­gig. Dabei zeigt sich, dass vie­le Per­so­nen, die Ent­schei­dun­gen tref­fen dür­fen und müs­sen, offen­sicht­lich gro­ße Wis­sens­de­fi­zi­te haben, was tech­no­lo­gisch bereits mög­lich und ver­füg­bar ist.

 

Bauch­ge­fühl statt Daten

Wie ein roter Faden zieht sich die Erkennt­nis durch die Stu­die, dass nicht die Fak­ten­la­ge (so über­haupt kon­so­li­diert vor­han­den), son­dern das Bauch­ge­fühl für Ent­schei­dun­gen maß­ge­bend sind. Knapp zwei Drit­tel der Befrag­ten in Deutsch­land stim­men die­ser Aus­sa­ge zu (im Ver­gleich zu 84 % in den USA und sogar 87 % in Großbritannien).

Dies kor­re­liert auch mit der Art und Wei­se, wie die Ver­ant­wort­li­chen ihre Daten spei­chern. 42,7 % der Befrag­ten in Deutsch­land ver­wal­ten ihre Daten in Excel-Tabel­len, 36,7 % nut­zen dafür meis­tens noch Papier oder ver­wen­den dafür nicht mit­ein­an­der ver­netz­te Soft­ware­lö­sun­gen (18 %). Gera­de der Anteil papier­ba­sier­ter Pro­zes­se ist damit deut­lich höher als in UK (19 %) und den USA (13,3 %). In Deutsch­land set­zen nur 2,7 % für die Gewer­be­ver­wal­tung auf eine spe­zia­li­sier­te Plattform-Lösung.

 

Selbst­wahr­neh­mung deut­lich anders

Die­se Zah­len zei­gen, dass die Digi­ta­li­sie­rung ver­gli­chen mit ande­ren Bran­chen deut­lich zurück­bleibt. Den­noch ver­tre­ten 54,7 % der Befrag­ten in Deutsch­land die Mei­nung, dass ihre Form der Gebäu­de­ver­wal­tung „Sta­te-of-the-Art“ sei. 63 % mei­nen außer­dem, sie haben Zugriff auf Echt­zeit­da­ten für alle Anwen­dungs­fäl­le. Die­se Dis­kre­panz ist in Groß­bri­tan­ni­en noch grö­ßer, wo die Teil­neh­mer der Stu­die bei­de Fra­gen zu 88 % bejahen.

Ande­rer­seits geben 58 % der Befrag­ten in Deutsch­land an, dass sie einen stän­di­gen Ein­blick in die Gebäu­de­leis­tung in Echt­zeit benö­ti­gen, und 62 % sind der Mei­nung, dass es einen ein­zi­gen Spei­cher für alle wich­ti­gen Gebäu­de­da­ten geben soll­te. Doch selbst bei den­je­ni­gen, die Daten elek­tro­nisch spei­chern und genau wis­sen, wie sie sie fin­den kön­nen, sagen ein Drit­tel, dass sie Exper­ten­wis­sen benö­ti­gen, um die ihnen vor­lie­gen­den Daten zu verstehen.

 

Die Trans­for­ma­ti­on ist eine gro­ße Hürde

„Die­se Zah­len zeich­nen ein kla­res Bild“, sagt Dr. Jim­my Abu­al­deni­en, Head of Digi­tal Twin Pro­duct bei der Nemet­schek Group. „Die Bran­che hat den Wert von Daten erkannt, bleibt aber in ver­al­te­ten Arbeits­ab­läu­fen gefan­gen. Eine ech­te Trans­for­ma­ti­on wird nicht durch den Kauf neu­er Soft­ware zur Abbil­dung iso­lier­ter Pro­zes­se erreicht, son­dern durch die Ver­knüp­fung aller Betriebs­da­ten, um Effi­zi­enz­ge­win­ne durch Moni­to­ring, Vor­her­sa­ge und auto­ma­ti­sier­te Opti­mie­run­gen zu erzielen.“

Der Über­gang ist aber nicht leicht zu stem­men. Die Stu­die macht klar, dass die Anfor­de­run­gen an Gebäu­de­ver­wal­ter stei­gen, aber das Per­so­nal fehlt: 68 % der Stu­di­en­teil­neh­mer ste­hen genau vor die­ser Her­aus­for­de­rung. Häu­fig sind die vor­han­de­nen Kapa­zi­tä­ten mit manu­el­len Auf­ga­ben aus­ge­las­tet, da die erfor­der­li­chen Berich­te in einem kom­ple­xen Pro­zess erstellt wer­den müs­sen. Vie­len Teams feh­len jedoch die pas­sen­den Werk­zeu­ge oder die nöti­ge Zeit, um ihre Arbeits­wei­se effi­zi­en­ter zu gestalten.

 

Die Wis­sens­lü­cke schließen

Offen­sicht­lich fehlt das Wis­sen, wie der Über­gang von der tra­di­tio­nel­len, frag­men­tier­ten und mit ver­al­te­ten Tools aus­ge­stat­te­ten Arbeits­wei­se zu einer moder­nen daten­zen­trier­ten, spe­zia­li­sier­ten und hoch­ef­fi­zi­en­ten Lösung geschafft wer­den kann. Anbie­ter sol­cher Lösun­gen müs­sen über die Pro­dukt­wer­bung hin­aus­ge­hen und den Unter­neh­men zei­gen, wie sie den Wert digi­ta­ler Tools nut­zen kön­nen, um Daten zu opti­mie­ren, die Effi­zi­enz zu stei­gern und fun­dier­te­re Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. „Der Bericht macht eines deut­lich: Nicht die Tech­no­lo­gie ist das Hin­der­nis, son­dern das Ver­ständ­nis“, fügt Dr. Jim­my Abu­al­deni­en hin­zu. „Anbie­ter und Betrei­ber müs­sen Hand in Hand arbei­ten, um die Art und Wei­se, wie die­se Bran­che über Daten und Ent­schei­dungs­fin­dung denkt, neu zu gestalten.“

 

Über die Studie

Für die Stu­die wur­den 452 Gebäu­de­ver­wal­ter und Inno­va­ti­ons­lei­ter von Indus­trie- und Logistik‑, Büro- und Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men mit min­des­tens 500 Mio. £ Gebäu­de­wert (AUM) in Groß­bri­tan­ni­en, den USA und Deutsch­land im Zeit­raum vom 25. März 2025 bis 4. April 2025 befragt. Neben den Ein­schät­zun­gen zu den aktu­el­len Work­flows wur­den auch der Ein­satz ver­schie­de­ner Soft­ware­sys­te­me, Zustän­dig­kei­ten bei Ent­schei­dun­gen, Ein­satz von KI, Cloud, Digi­tal Twins und vie­les mehr abge­fragt. Die voll­stän­di­ge Stu­die kann auf der Nemet­schek dTwin-Web­sei­te kos­ten­los her­un­ter­ge­la­den werden.

Nemetschek dTwin - Studie zur digitalen Transformation bei gewerblicher Gebäudeverwaltung

Foto © Nemet­schek Group

Über die Nemet­schek Group

Die Nemet­schek Group ist ein welt­weit füh­ren­der Soft­ware­an­bie­ter für die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on der AEC/O- und Medi­en­bran­che. Die intel­li­gen­ten Soft­ware­lö­sun­gen decken den gesam­ten Lebens­zy­klus von Bau- und Infra­struk­tur­pro­jek­ten ab und ermög­li­chen Krea­ti­ven, ihre Arbeits­ab­läu­fe zu opti­mie­ren. Kun­den kön­nen Bau­pro­jek­te effi­zi­en­ter und nach­hal­ti­ger pla­nen, bau­en und ver­wal­ten sowie digi­ta­le Inhal­te wie Visua­li­sie­run­gen, Fil­me und Com­pu­ter­spie­le krea­tiv ent­wi­ckeln. Der Soft­ware­kon­zern treibt neue Tech­no­lo­gien wie künst­li­che Intel­li­genz, digi­ta­le Zwil­lin­ge und offe­ne Stan­dards (OPEN BIM) in der AEC/O‑Industrie vor­an, um so die Pro­duk­ti­vi­tät und Nach­hal­tig­keit der Bran­che zu stei­gern. Dabei wird das Port­fo­lio kon­ti­nu­ier­lich erwei­tert, u. a. durch Akqui­si­tio­nen und Inves­ti­tio­nen in inno­va­ti­ve Start-ups. Der­zeit nut­zen mehr als sie­ben Mil­lio­nen Anwen­der die kun­den­ori­en­tier­ten Lösun­gen. 1963 von Prof. Georg Nemet­schek gegrün­det, beschäf­tigt die Nemet­schek Group heu­te welt­weit rund 4.000 Experten.

Das seit 1999 im MDAX und TecDAX bör­sen­no­tier­te Unter­neh­men erziel­te im Jahr 2024 einen Umsatz von 995,6 Mil­lio­nen Euro und ein EBITDA in Höhe von 301,0 Mil­lio­nen Euro. Seit Ende 2024 ist die Nemet­schek Group nach ISO 27001 zer­ti­fi­ziert, dem inter­na­tio­nal aner­kann­ten Stan­dard für Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­ma­nage­ment­sys­te­me (ISMS).

nemetschek.com

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